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Richter 13-14: Team-Entwicklung

Die Eltern von Simson, einem weiteren Richter des Volkes Israels, sind ein sehr bemerkenswertes Ehepaar. Als die Mutter über einen Engel Gottes die Information erhält, dass sie auserwählt worden sind, einem zukünftigen Retter Israels das Leben zu schenken und zu erziehen, legt sie gemeinsam mit ihrem Mann Wert darauf, dass sie diesen großen geistlichen Entwicklungsschritt gemeinsam vollziehen. Zu diesem Zweck erbitten sie von Gott eine Bestätigung und Erklärung seines Planes für beide Partner. Gott lässt sich auf diesen Wunsch ein und schafft somit ein zuverlässiges Team. Nachzulesen in Richter 13 und 14.

Wenn Du schnell gehen willst, dann gehe allein. Wenn Du weit kommen und lange durchhalten willst, dann gehe gemeinsam.

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Jesaja 29: Fromme Klappe – ohne Herz!

Bei Jesaja 29 handelt es sich um ein sehr bedeutungsvolles Kapitel, auf dessen Inhalt und Bildmaterial im Neuen Testament zurück gegriffen wird.

Eine kurze, aber erschütternde Passage stellt die Charakterisierung der Frömmigkeit Israels dar. Ihr wird eine hohe Sprachkompetenz bescheinigt: Jesaja 29, 13. Der Mund hat viel zu tun und die Lippen ehren Gott in den höchsten Tönen. Es handelt sich um eine Theologie, die sich zu artikulieren versteht und vortreffliche Worte findet. Die entscheidende Kritik besteht in der Feststellung, dass gleichzeitig – während die Sprache tief durchdacht und hoch differenziert Frömmigkeit präsentiert – das Herz unbeteiligt bleibt und fern von Gott ist.

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Apostelgeschichte 15, 1-21: Weise Beschlüsse!

„Da man sich lange gestritten hatte…“ Apg. 15,7

Die Gemeinde Antiochien muss einen ersten Konflikt bestehen. Judaistische Lehrer machen die Beschneidung für Heidenchristen zur absoluten Auflage (V. 1 und 5). Der Streit darüber kann in Antiochien nicht allein gelöst werden. Das Apostelkonziel in Jerusalem soll den Fall klären (V. 2). Petrus äußert sich mit seinen Erfahrungen aus Cäsarea, Paulus und Barnabas berichten von ihrer Reise, Jakobus als Leiter spricht das abschließende Wort nach Verweis auf das AT: Keine Beschneidung für Heidenchristen (V. 19), die allerdings um der Judenmission willen (V. 21) den Juden kein Ärgernis bieten sollen (V. 20). Nicht nur ein weiser Beschluss, sondern die Tür zur Heidenmission wird dadurch noch weiter aufgestoßen (die Beschneidung wäre für Heiden ein großes Hindernis gewesen!).

Also: Manche Gemeindekonflikte brauchen eine Lösung von außen! Gottes Geist leitet zu weisen Beschlüssen (V. 28). Mission, das Hauptanliegen Jesu, soll gefördert werden!

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Richter 10-12: Lassen wir einfach Gott entscheiden!

Am Bemerkenswertesten von der Regierungszeit des Richters Jeftah finde ich nicht die Frage nach seinem Gelübde und dessen Folgen (Richter 11, 30-31), sondern die Geschicklichkeit, mit der er den Anspruch des ammonitischen Königs auf das von Israel bewohnte Land widerlegt: Richter 11, 14-27.

Das ist eine großartige Verteidigung der politischen Besitzstände, die sich ja nicht ohne Mitschuld der ammonitischen Vorgänger-Könige in der Vergangenheit entwickelt haben, die aber vor allem in dem Handeln Gottes ihre Begründung finden. Wenn der ammonitische König mehr Raum benötigt, dann soll er diese Ansprüche unter Berufung auf seinen Gott durchsetzen. Nach dem Motto: Überlassen wir die uns betreffenden Fragen doch einfach dem Gott, an den wir jeweils glauben. In dieser Rede des Jeftah steckt einerseits eine vergleichende Gegenüberstellung und damit eine gewisse Herausforderung. Andererseits macht Jeftah ein Friedensangebot.

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Jesaja 28: Die Flut kommt – der Fels bleibt!

Diese angekündigte Flut (Jesaja 28, 2) wird alles umspülen, unterspülen und überspülen. Angesichts dieses Gerichts helfen keine Dämme (Jesaja 28, 15; Jesaja 28, 17-18).

Es gibt nur einen „Grundstein“, der „fest gegründet“ bleibt und darum jedem, der dort Zuflucht sucht, eine Überlebenschance bietet: Jesaja 28, 16.

Die neutestamentlichen Schriftsteller deuten diesen Vers als Hinweis auf die einzigartige und allein gültige Retterfunktion von Jesus: Römer 9, 33; Römer 10, 11; 1. Petrus 2, 6.

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Apostelgeschichte 14, 8-28: So ist Mission!

„… dass wir durch viel Trübsal müssen in das Reich Gottes gehen.“ Apg. 14,22

Das Abenteuer geht noch weiter und treibt auf die Spitze: Im nächsten Ort heilt Paulus einen Gelähmten (interessant: als Paulus „merkte, dass er glaubte“ (V. 9), heilte er ihn). Diese Heilung wird leider falsch gedeutet: Man will Paulus und Barnabas als Götter verehren – so entstand griechische Mythologie! Doch es kommen Menschen zum wahren Glauben.

Der wird aber sofort wieder gestört durch Juden, die aus den vorigen Städten nachreisen und Paulus verleumden. Es kommt zur Steinigung! Gott Lob überlebt Paulus das bewußtlos. Selbst diese Erfahrung hält ihn nicht ab, seinen Auftrag auszuführen. Auf dem Rückweg und der Rückreise ordnen sie Gemeindeleitung und berichten zuhause, was sie erlebt hatten. – Unglaublich! So ist Mission!

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Richter 9: Die typische Laufbahn eines Gernegroß!

Hinterhältig und brutale reißt Abimelech die Regierung an sich: Richter 9.

Wer mit Hilfe von korrupten und sehr fragwürdigen Methoden seine Machtansprüche durchsetzt, muss sich nicht wundern, wenn seine Freunde und Unterstützer diese beispielhafte Vorgehensweise und Freiheiten auch für sich selbst und ihre ganz eigenen Interessen in Anspruch nehmen.

Die Art und Weise, in der ich meine Karriere verfolge, vermittelt nicht nur Einblicke in meinen Charakter, sondern gibt auch Aufschluss über die Berechtigung für die von mir angestrebte Position. Und nicht selten ist der Stil, wie wir uns „nach oben bewegen“, auch die Vorlage dafür, wie wir wieder „nach unten verabschiedet“ werden können.

Wer sich eigenmächtig an die Spitze katapultiert, ist und bleibt auf seine eigene (Ohn)Macht angewiesen, wenn er in dieser Position in Frage gestellt wird.

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Jesaja 26-27: Schmerzhaft sehen – fröhlich blind?

Nachdem Jesaja in den vorausgehenden Kapiteln „Gericht“ und „Gnade“ beschrieben hat, widmet er sich in Jesaja 26 und Jesaja 27 einer Charakterisierung des „Glaubens“.

Der Glaube hält mit einem „festen Herzen“ und „in jeder Situation“ (Jesaja 26, 3-4) an Gott fest und erkennt Gott darum auch mitten im Gerichtsgeschehen (Jesaja 26, 8-9).

Der Unglaube erkennt Gott noch nicht einmal in dem gnädigen Handeln Gottes (Jesaja 26, 10).

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Apostelgeschichte 14, 1-7: Turbulente Gemeindegründung

„…sie lehrten frei und öffentlich im Herrn, welcher das Wort seiner Gnade bezeugte und ließ Zeichen und Wunder geschehen…“ Apg. 14,3

In der nächsten Stadt – Ikonion – wiederholte sich das Muster von Antiochien: Aufmerksamkeit in der Synagoge, Juden und Griechen werden Christen, Spaltung der Menschen durch die Juden, Aufruhr, drohende Steinigung, Flucht in die nächsten Städte.

Überall, wo Paulus und Barnabas auftauchen, entsteht Gemeinde Jesu – und Hass der Ungläubigen. Warum entsteht bei uns heute oft weder das eine, noch das andere?

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Richter 8: Gute Leiter sind demütige Leiter

Der erfolgreiche politische Führer Gideon bekommt ein großes Angebot gemacht. Ihm und seiner Familie wird das Königtum in Israel angetragen (Richter 8, 22). Er braucht nur zuzugreifen und hätte dann eine Position für sich und seine Nachkommen erreicht, die unüberbietbar ist.

Aber Gideon verzichtet auf diesen Karrieresprung, weil er dadurch die Stellung Gottes in seinem Volk gefährdet sieht (Richter 8, 23). Er möchte auch als Ausnahmepersönlichkeit und berühmter Leiter des Volkes nicht Gott im Weg stehen, sondern will die göttliche Autorität und Anerkennung fördern. Gute Leiter achten darauf, dass sie mit ihrer eigenen Popularität und Wirksamkeit nicht Gottes Stellung beeinträchtigen.