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Lukas 1, 57-80: Lautes Schweigen, befreites Reden

„Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk!“ Lk. 1,68

Wir haben den „Lobgesang der Maria“ gelesen. Hier kommt der Lobgesang des alten Priesters Zacharias. Sie kannten sich aus in israelitischer Heilsgeschichte.

Wegen seines Unglaubens musste er bald 9 Monate schweigen – eine harte Sache für einen Redner… In dieser Zeit der Schwangerschaft seiner alten Frau erlebte er, wie sich Gottes Ansage erfüllte und er hatte viel Zeit, darüber nachzudenken. Am Tag der Beschneidung (8 Tage nach der Geburt) durch den Priester (wahrscheinlich durch Zacharias selbst) kann er wieder sprechen. Er bestätigt, was er seiner Frau schon vor Monaten auf sein Täfelchen geschrieben hatte, die Botschaft des Engels. Und das öffnet ihm den Mund zum Jubel. Vaterfreude über den neugeborenen Sohn öffnet Herz und Mund!

Aber mehr – er redet prophetisch. Wenn schon sein Schweigen für die Leute laut redete, wieviel mehr jetzt seine gewichtige, befreite Rede. Der Kern: Gott „erinnerte sich“ an den Bund mit David (V. 69) und Abraham (V. 73) und schickt nun den Erlöser (auf dem Hintergrund der Unterdrückung Israels besonders prägnant!). Und sein neugeborener Sohn Johannes ist der Wegbereiter!

Natürlich braucht Gott sich nicht zu erinnern – bei ihm ist immer alles gegenwärtig! Aber uns kommt dieser lange Atem Gottes so vor – machmal auch in unserem Leben… Aber – er kommt auf uns zu!

Autor: Volker Heckl

Theologischer Referent und Pastor der EG, Jahrgang 1951, verheiratet mit Bertine, Vater von vier erwachsenen Kindern, liebt Geschichte und Heilsgeschichte, Geschichten und Kindergeschichten

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