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Hiob 6–7: Leiden als Ansichtssache

In seiner Antwort an Elifas stellt Hiob dar, wie sein Leiden aus unterschiedlicher Perspektive betrachtet werden kann.

Die persönliche Betroffenheit: Hiobs Wahrnehmung sieht so aus, dass er sich nach dem Tode sehnt (6, 8-13). Denn sein Leiden hat alles, den Körper (7, 5) und die Seele (7, 4.11) erfasst und lässt ihn selbst in der Nacht nicht zur Ruhe kommen (7, 13.14). Hiob ist „sich selbst zur Last geworden“ (7, 20).

Die distanzierte Betrachtungsweise seiner Freunde kritisiert Hiob als mitleidslos (6, 14). Ihre Ratschläge sind von sehr wechselhaftem Wert (6, 15-17) und wurden von ihm nicht erwünscht (6, 22). Er fragt nach dem Zweck ihrer Kommentare: „Was bringen eure Zurechtweisungen zurecht?“ (6, 25).

Eine ganz andere Bewertung: Während Hiob mit Gott über den Sinn seines Leidens diskutiert, erkennt er in diesen „Prüfungen“ gleichzeitig ein Zeichen der Wertschätzung und Bedeutung des Menschen in Gottes Augen (6, 16-20).

Autor: Andreas Klotz

Baujahr 1961, seitdem ziemlich viel in Deutschland herumgekommen, glücklich verheiratet und Familienvater, seit 2015 Generalsekretär des Bibellesebundes.

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