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Apostelgeschichte 27, 13-20: Ausgeliefert sein

„… als uns ein gewaltiges Unwetter bedrängte, war alle Hoffnung auf Rettung dahin.“ Apg. 27,

Wie wir es von Lukas gewohnt sind, berichtet er sehr präzise. Es wird dramatisch. Zunächst lässt sich der Kapitän von einem Südwind herauslocken – sie hoffen nun endlich nach Griechenland zurück und auf die alte Romroute zu kommen (V. 13). Da geschieht plötzlich genau das Gegenteil, ein Orkan von Nordost treibt sie nach Süden Richtung afrikanische Küste (V. 15). Gegen einen Orkan kann man nicht kreuzen. Um den Sturmwellen nicht die Breitseite des Schiffes zu bieten und um die Fahrt zu verlangsamen, legen sie Treibanker aus. In letzter Minute können sie noch das Beiboot, das sie normal hinter sich herzogen, an Bord hiefen, damit es nicht die Schiffswand zerschägt (V. 16). Viele Tage sehen sie weder Sonne noch Sterne, so tief fliegen die Wolken. Sie wissen nicht mehr wo sie sind. Sie befürchten, in die Große Syrte zu treiben und an der afrikanischen Küste zu zerschellen. Auch das Schiff zu erleichtern, indem sie Ladung und zuletzt Schiffsbauholz über Bord werfen, nützt nichts. Sie bleiben ausgeliefert – ohne Hoffnung (V. 20).

Auf dem Meer im Sturm kann man sehr deutlich das Gefühl ausgeliefert zu sein erleben. Aber es gibt auch in unserem Leben – an Land – solch ein Gefühl. Ohne Boden, ohne Halt, den Tod im Auge – was machen Menschen dann?

Autor: Volker Heckl

Theologischer Referent und Pastor der EG, Jahrgang 1951, verheiratet mit Bertine, Vater von vier erwachsenen Kindern, liebt Geschichte und Heilsgeschichte, Geschichten und Kindergeschichten

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