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Psalm 4-5: Sehen oder gesehen werden?

„Viele sagen: Wer wird uns Gutes sehen lassen? – O HERR, erhebe über uns das Licht deines Angesichts.“ (Psalm 4, 7)

Das ist die Gegenüberstellung von einer Frage und einer Bitte. Es ist das Gegenüber von einer resignativen Äußerung auf der einen Seite und dem Ausdruck der Erwartung auf der anderen Seite. Es handelt sich um zwei ganz unterschiedliche Formen der Lebenserwartung.
Der erste Satzteil ist ein grundsätzlicher Ausdruck der ungestillten Lebensgier des Menschen, die ohne echte Hoffnung auf Erfüllung bleibt. Der zweite Satzteil ist eine Aussage, die eine konkrete Erwartung an eine bestimmte Person, ein Gebet zu Gott beinhaltet.
Die Lebenserwartung des Unglaubens besteht in der Sehnsucht, dass man noch so viel wie möglich zu sehen bekommt. Die Lebenserwartung des Glaubens besteht in dem Wunsch, von Gott gesehen zu werden. Denn wenn Gott uns sein Angesicht zuwendet, dann sind wir angesehene Leute und stehen unter seinem Segen.

Autor: Andreas Klotz

Baujahr 1961, seitdem ziemlich viel in Deutschland herumgekommen, glücklich verheiratet und Familienvater, seit 2015 Generalsekretär des Bibellesebundes.

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