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Matthäus 9, 18-38: Der echt Gute soll der Oberböse sein?

„Als er die Scharen von Menschen sah, ergriff ihn tiefes Mitgefühl; denn sie waren erschöpft und hilflos wie Schafe, die keinen Hirten haben.“ Mt. 9,36

Am Ende von Mt. 9 haben wir wieder ein „Summarium“, eine Zusammenfassung der Tätigkeit Jesu: Er lehrte (legte das AT aus und illustrierte durch Gleichnisse), er predigte (rief das Reich Gottes aus) und heilte (machte Menschen gesund) Mt. 9,35. Diese Geschichten haben Menschen seit 2000 Jahren fasziniert, Kinder können das verstehen und Erwachsene jeden Alters: Jesus ist wirklich gut!

  • Er heilt die kleine Tochter des Jairus
  • darin eingebunden heilt er die Frau mit dem Blutfluss
  • Er heilt zwei Blinde
  • und einen stummen Besessenen

Aber die Lage spitzt sich langsam zu: Jesus möchte nicht nur als Heiler bekannt sein. Er will nicht, dass sich das herumspricht. Vergeblich (V. 26) und (V. 30-31). Trotzdem hilft er weiterhin. Sogar stumme Geister macht er redend – gegen alle Erfahrungen jüdischen Exorzismusses (V. 33). Das konnte nur der Messias! Das aber durfte nicht sein! Deshalb wird er von den Pharisäern böse interpretiert: Er muss der Oberböse selber sein!

Welch ein Gegensatz: Jesus ist der gute Hirte. Er hatte tiefes Mitgefühl mit den Menschen, als er sie erschöpft und hilflos sah. Und er öffnet seinen Jüngern dafür die Augen – in diese seine Sicht zieht uns der Text hinein…

Autor: Volker Heckl

Theologischer Referent und Pastor der EG, Jahrgang 1951, verheiratet mit Bertine, Vater von vier erwachsenen Kindern, liebt Geschichte und Heilsgeschichte, Geschichten und Kindergeschichten

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