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1Mose 42-43: Seelsorge mit Vision

Als Vizepharao hat Josef eine Stellung erreicht, durch die er in die Lage versetzt wurde, seiner eigenen Familie beizustehen und ihr das Überleben zu sichern. Denn der ganze vordere Orient ist von einer Hungersnot betroffen. Nun musste sich seine Familie nach Ägypten in Bewegung setzen, um etwas von den Vorräten zu erhalten, die Josef dort angelegt hatte. Seine Brüder machen sich auf den Weg nach Ägypten und ihre Auslanderfahrung besteht darin, dass sie dort von ihrer Vergangenheit eingeholt werden, denn sie begegnen Josef.
Aber Josef hat die Vision Gottes im Blick (1Mose 42, 9) und übt darum keine Vergeltung, sondern begegnet seinen Brüdern auf eine seelsorgerliche Art:
•    Er setzt unter Druck (1Mose 42, 7),
•    er stellt Verdächtigungen auf  (1Mose 42, 9.12.14),
•    er stiftet Verwirrung: (1Mose 42, 28)
•    und führt seine Brüder in Versuchung…
Der Grund für diese spezielle Form der seelsorgerlichen Betreuung bestand darin, dass Josef seine Brüder auf diese Weise „prüfen“ wollte (1Mose 42, 15.34).

Autor: Andreas Klotz

Baujahr 1961, seitdem ziemlich viel in Deutschland herumgekommen, glücklich verheiratet und Familienvater, seit 2015 Generalsekretär des Bibellesebundes.

3 Kommentare

    • Andreas Klotz

      21/02/2012 @ 15:08

      Josefs Verhalten charakterisiert für mich hier erstmal die seelsorgerliche Umgangsweise Gottes mit uns. Herausfordernde Wegführungen stellen auf der einen Seite eine Versuchung dar. Andererseits dienen nicht die Schonzeiten, sondern die Versuchungen zur Verdeutlichung und Verstetigung einer guten geistlichen Entwicklung. – Allerdings würde ich eine solche Herausforderung in der Regel der Regieführung Gottes überlassen und sie nicht als Seelsorger zum Testzweck künstlich herbeiführen. Als Mentor und Begleiter kann ich aber oft diese „Prüfungen“ im Leben von anderen Menschen erkennen und auf den darin enthaltenen Sinn und auf die damit verbundenen Chancen hinweisen.

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  1. Hallo Andreas, Danke für deine ausführliche Antwort. Da bin ich ganz bei dir. Manchmal möchte „Mensch“ ja auch geprüft werden, sodass (wenn ich für mich spreche) man sich dem auch aussetzen mag.

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