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Richter 15-16: Zermürbungs-Strategie

Für Simson kam alles darauf an, dass er als durchsetzungsfähiger Richter und Verteidiger Israels (vgl. Richter 15) die ihm von Gott verliehene Kraft und Ausrüstung gegen die Angriffe der Feinde sichert.

Allerdings hatte der starke Simson eine besondere Schwäche für Frauen. Und obwohl er genau in dieser Hinsicht bereits eine große Enttäuschung erlebt hat (Richter 14, 17) und er sich auch lange gegen eine erneute Unvorsichtigkeit zur Wehr setzt, gibt er schließlich das Geheimnis seiner Vollmacht preis und liefert sich damit aus, weil er der ständigen, zersetzenden und eindringlichen Beeinflussung (Richter 16, 16) nicht widerstehen kann.

Das schwache Geschlecht war stärker als Simson, wegen der Schwäche des starken Simsons für das schwache Geschlecht. Was ist bei aller Stärke Dein schwacher Punkt?

Autor: Andreas Klotz

Baujahr 1961, seitdem ziemlich viel in Deutschland herumgekommen, glücklich verheiratet und Familienvater, seit 2015 Generalsekretär des Bibellesebundes.

2 Kommentare

  1. In Richter 14, 4 wird erklärt, dass Simson „nach einem Anlass gegen die Philister suchte“. Mit dieser Absicht interessierte er sich für die Frau von den Philistern. Die treibende Kraft hinter diesem ungewöhnlichen Heiratswunsch – war der Geist Gottes. Durch Simson eröffnete Gott den Kampf gegen die brutalen Unterdrücker seines Volkes. Unbeirrbar verfolgte Simson sein Ziel: den Kampf gegen die Philister, Gottes Feinde. Das war auch der Grund, weshalb Simson in Gasa das Haus einer Prostituierten aufsuchte. Aber Simson hatte keinerlei unsittliche Absichten. Er brauchte in der feindlichen Stadt eine Übernachtungsmöglichkeit, und die gab es in so einem Haus. Um Mitternacht verließ er das Haus dieser Frau, packte die Flügel des Stadttors und die beiden Seitenpfosten und trug sie rund 60 Kilometer weit auf einen Berggipfel vor Hebron hinauf. Gott billigte seine Handlungsweise und gab ihm die Kraft dafür.
    Irgendwann verliebte sich Simson in eine Frau namens Delila. Sie wurde ihm zum Verhängnis.
    Am wichtigsten aber ist, dass Simson im Wort Gottes zu denen gezählt wird, die einen starken Glauben hatten (Hebräer 11, 32-34).

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    • Volker Heckl

      07/09/2015 @ 17:09

      Liebe Jenny E.,
      toll, dass Sie so dran bleiben in Ihrer Bibellese!
      Was hier Simson betrifft, finde ich es wichtig, die Geschichtstexte der Bibel zunächst einmal als solche zu hören. Sie erzählen, was war – ohne den Anspruch zu erheben, biblische Lehre zu vermitteln. Deshalb können sich durchaus Geschichtstexte (Simson schläft bei einer Hure) und ethische Lehraussagen der Bibel (z.B. keine Hurerei zu betreiben) widersprechen. So war es auch mit der Hure Rahab: Ihre „Notlüge“ (die israelitischen Kundschafter nicht beherbergt zu haben) wird in der ganzen Bibel nicht gerügt. Im Gegenteil, Rahab wird als eine Mutter in Israel angesehen (Mt. 1, 5 und Jak. 2, 25). Wenn man aus diesem Geschichtstext aus Josua ableiten würde, dass Notlüge erlaubt sei, wäre das m.E. ein falscher Schluss. Geschichtstexte berichten, aber sie lehren nicht.
      Viel Freude weiterhin an der Bibellese!

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